Rassebeschreibung

 


Geschichte

Wesen

Rassestandard

 

 

Die Geschichte der Maine Coon

 

Um den Ursprung der Maine Coon ranken sich verschiedene Geschichten und Mythen.

Das Aussehen der früheren Maine-Katze, speziell der buschige Schwanz, erinnerte die Einwohner der Neuengland-Staaten stark an einen Waschbären (engl. coon oder racoon). So entstand der Mythos, dass die Maine Coon aus der Verpaarung Katze mit Waschbär hervorgegangen sein soll, was aber biologisch unmöglich ist.

Eine andere Geschichte handelt von einem Käpitän Coon, der als Handelskapitän die Neuengland-Staaten bereiste. Wenn der Kapitän von Bord ging, folgten ihm seine langhaarigen Schiffskatzen, und während er Handel trieb, paarten sich seine Katzen mit den Hafenkatzen. Und wenn nach neun Wochen wieder irgendwo eine langhaarige Katze in einem Wurf lag, so lautete der Kommentar: "Wieder eine Coon-Katze!"

Eine dritte Theorie lautet, dass sie aus der Kreuzung langhaariger Katzen der französischen Königin Marie Antoinette (von der man weiß, dass sie langhaarige und flauschige Tiere liebte und von der in der Tat viele Privatsachen in einem Schiff nach Amerika/Maine kamen) mit einheimischen Katzen entstanden sind.

Eine vierte Legende geht davon aus, dass es sich bei den Maine-Coon-Katzen um Nachkommen von Norwegischen Waldkatzen handelt, die um das Jahr 1000 n. Chr. mit dem Wikinger Leif Eriksson als Schiffskatzen nach Neuengland gelangt waren und sich dort vermehrten. Die Waldkatzenrassen sind sich in der Tat alle relativ ähnlich.

Vermutlich ist die Maine Coon jedoch durch natürliche Selektion aufgrund der sehr kalten, harschen Winter in Neuengland entstanden, in denen nur die stärksten, größten und an den Winter am besten angepassten Katzen überleben konnten.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Maine-Katzen sehr beliebt. Auf Landwirtschaftsmessen wie der Skowhegan Fair wurde die schönste Maine-Katze gekürt, die dann den Titel Maine State Champion Cat führen durfte. Mrs. E.R. Pierce, die Mitbesitzerin eines schwarzweißen Maine-Katers namens Captain Jenks of the Horse Marines war, dokumentierte die frühe Geschichte der Hauskatze in den Staaten und damit auch der Maine Coon. So tauchten die Maine Cats, wie sie damals noch genannt wurden, auf Shows in den Gebieten westlich von Chicago schon 1870 auf. Um 1900 begann das große Cat-Fancy-Fieber. Überall in den Vereinigten Staaten wurden Katzenshows organisiert. 1906 gründeten Katzenliebhaber die Cat Fanciers' Association (CFA), die heute weltweit vertreten ist. Im ersten Zuchtbuch der CFA waren 28 Maine-Katzen registriert, z. B. Nummer 5, Molly Bond.

Nach der frühen Hochphase war es bis in die frühen 1950er Jahre ruhig um die Rasse, und sie geriet in Vergessenheit. Damit die Maine Coon als Rassekatze wieder anerkannt werden konnte, begannen Liebhaber und Züchter mit einem Show-In, d. h. auf jeder Katzenshow wurden Maine Coons gezeigt. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine „Zuchtkatzen“ der Rasse verfügbar waren, wurden so genannte Foundation-Tiere, aus der natürlichen Population geholte Katzen mit den rassetypisch erwünschten Merkmalen, als Grundstock herangezogen. Die ersten auch heute noch bekannten Züchter etablierten sich Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre. Im Mai 1976 erkannte mit der CFA – ironischerweise der Verband, in dem sie zuerst ausgestellt waren – der letzte große amerikanische Dachverband die Maine Coon als vollwertige Rassekatze an. Die Anerkennung in der Fédération Internationale Féline d’Europe (FIFé) gelang nicht auf Anhieb. Erst 1983 hat auch die FIFé die Maine Coon in den Liste der Rassekatzen aufgenommen.

Schon vor der Anerkennung der Maine Coon durch die Züchtervereinigungen wurde in Amerika zum Zweck der Anerkennung als „Rassekatze“ 1968 die Maine Coon Breeders & Fanciers Association (MCBFA) gegründet, die bis heute die wohl bedeutendste internationale Maine Coon-spezifische Vereinigung ist. Auch in Italien, den Niederlanden und Finnland, anderen europäische Hochburgen der Maine Coon-Zucht neben Deutschland, gibt es diese rassespezifischen Gruppierungen. In Deutschland selbst gibt es seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts keine derartige Vereinigung mehr, maßgebend für den Erfolg der Maine Coon als inzwischen häufigst gehaltener Rassekatze war jedoch bis 2002 die IG Maine Coon des 1. Deutschen Edelkatzenzüchter-Verbandes (1. DEKZV), die auch ursächlich mit für den gültigen Standard der FIFé verantwortlich zeichnete.

 

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Das Wesen der Maine Coon

 

Das Wesen der Maine Coon ist bekannt für Geselligkeit und Freundlichkeit. Sie ist sehr sanft im Umgang mit anderen Artgenossen und z. B. auch mit Hunden. Die Maine Coon liebt Kinder und ist sehr geduldig und behutsam mit ihnen. Sie ist intelligent und spielfreudig. Manche sind auch recht gesprächig, das heißt sie kommunizieren mit ihren Menschen.

Obwohl Coonies gerne ihren Menschen auf Schritt und Tritt folgen, bewahren sie sich jedoch ihre Unabhängigkeit. Ich habe einen Coon-Kater gehabt, der mich auf Spaziergängen begleitet hat. Und obwohl Autos oder andere Menschen unseren Weg kreuzten, ging er mit großem Vertrauen neben mir her. Ich konnte ihm nicht wie einem Hund befehlen mitzulaufen, es war immer seine eigene Entscheidung, ob er diesen Spaziergang mit mir machte oder nicht. Ich empfand es als äußerst angenehm - einen Kater auszuführen oder der Kater führte mich aus - es nur nicht zu müssen, wie bei einem Hund!

Die Maine Coon benötigt viel Spiel- und Streicheleinheiten, die sie "notfalls" auch energisch einfordern. Sie können auch ausgesprochene "Plaudertaschen" abgeben, die sich gerne mit Frauchen oder Herrchen unterhalten. Ihre leise "gurrende" Stimme ist eigentlich nicht der Größe angepasst, was aber nicht heißen soll, dass sie nicht gezielt auf ihre Wünsche aufmerksam machen kann. Da diese Katzenart zu einer sehr gesellige Gruppe zählt, sollte man überlegen, eine weitere Katze als Spielkameraden dazuzuholen. Gerade wenn man berufstätig ist, können die Coonies bei Alleinhaltung zur Vereinsamung neigen.

Mit Vorliebe benutzt die Maine Coon ihre Pfoten, was dazu führt, dass sie problemlos Türen öffnen und kleine Objekte aufnehmen können. Einige von ihnen nehmen ihr Futter mit der Tatze auf und fressen nicht direkt aus dem Futternapf, sie sind auch sehr oft ausgesprochen wasserliebend und spielen gerne damit. Eine unserer Katzendamen liegt regelmäßig, wenn wir die Kinder baden, auf dem Badewannenrand, um zu beobachten und aber auch immer einsatzbereit zu sein, für ein kleines Wasserspielchen. Maine Coons sind übrigends auch begabte "Apportierer". Diese Tiere sind intelligent und verspielt, was dazuführt, dass man ihnen so einiges beibringen kann.

Da sie sehr anhänglich ist, wird die Maine Coon auch "Hundekatze" genannt. Weitere Bezeichnungen der Rasse sind "Maine Cat" oder "Maine Shag", wegen ihres Wesens und ihrer Größe wird sie auch als "Gentle Giant" (Sanfter Riese) bezeichnet.

Wer diese imposanten Riesen in ihrer gewohnten Umgebung kennengelernt hat, wird von ihnen begeistert sein. Denn durch ihren einmaligen liebenswerten Charakter wird auch so manch ein "Nichtkatzenliebhaber" infiziert mit dem Coon-Virus.

 

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Der Rassestandard der Maine Coon laut FIFe

 

 Allgemein

 Gesamteindruck:

 rechteckiger, großformatiger, stark bemuskelter Körperbau, breiter

 Brustkorb, kantiger Kopf mit großen Ohren, wehender Schwanz,

 starker Knochenbau, Eindruck von Kraft und Robustheit

 Größe
 mittel bis groß, Kater größer als Kätzinnen

 Kopf

 
 Form:
 mittelgroß, kantiger Umriss, Profil sanft konkav geneigt
 Stirn:
 sanft gebogen
 Wangen:
 hochstende und hervorgehobene Wangenknochen
 Gesicht:

 mittellang, kantiger Umriss der Schnauze, fühlbarer Übergang

 zwischen Schnauze und Wangenknochen

 Kinn:
 fest, in senkrechter Linie mit Nase und Oberlippe

 Ohren

 
 Form:

 groß, breit am Ansatz, mäßig spitz, Luchspinsel erwünscht, Haar-

 büschel in den Ohren ragen über den Ohrrand hinaus

 Plazierung:

 hoch am Kopf, leicht nach außen geneigt, eine Ohrbreite Abstand,

 unterer Ohransatz etwas nach hinten versetzt

 Augen

 Form:

 groß, weit auseinander stehend, leicht oval bis rund, nicht mandel-

 förmig, leicht schräg zum äußeren Ohrrand angesetzt

 Farbe:
 jede Farbe passend zur Fellfarbe, klare Farben

 Nacken

 bei Katern sehr stark bemuskelt

 Körper

 Struktur:

 lang, starker Knochenbau, harte Muskulatur, breiter Brustkorb,

 ausgewogen, großformatig, insgesamt rechteckiges Aussehen

 Beine und
 Pfoten:

 Beine kräftig, mittellang, Pfoten groß und rund, Büschel zwischen

 den Zehen

 Schwanz:

 so lang wie der Körper, breit am Ansatz, spitz zulaufend, wehendes

 und langes Deckhaar

 Fell

 Struktur:

 dichtes Allwetterfell, kurz am Kopf, entlang der Oberlinie länger

 werdend, am Bauch und den Hinterbeinen lang, Halskrause wird

 erwartet, Unterwolle weich und fein, Deckhaar gröber und glatt

 Farbe:

 schwarz, blaut, rot, creme, mit und ohne Agouti, Weißscheckung,

 silber, weiß

 Anmerkung

 Typ muss gegenüber Farbe bevorzugt werden. Die sehr langsamen

 Entwicklung der Rasse soll Rechnung getragen werden. Länge und

 Dichte des Fells variieren mit den Jahreszeiten.

 Fehler

 Fehlende Größe, unharmonische Proportionen; runder Kopf;

 gerades oder kovexes Profil; Break der Nase; hervorstehende

 Schnurrhaarkissen, runde oder spitze Schnauze; fliehendes Kinn;

 weit auseinander stehende nach außen stehende Ohren; schräg

 liegende, mandelförmige Augen; zu feiner, leichter und zu kurzer

 gedrungener Körperbau; lange, staksige Beine; kurzer Schwanz;

 fehlendes langes Fell am Bauch; Fehlen jeglicher Unterwolle;

 Polydaktylie (Vielzehigkeit)


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